Elena Borowskaya hatte eingekauft. Kartoffeln, Zwiebeln, Mehl, Eier. Die Grundnahrungsmittel eben, die sie brauchte, um die nächsten Wochen auf ihrer Datsche auf dem Land zu verbringen. Bisher waren es dort schöne Sommer gewesen, doch letzten Herbst starb ihr Mann. Es wird der erste Sommer allein. Der Wagen rumpelte in der steinigen Einfahrt und kam ächzend zum Stehen. Nachdem sie die Einkäufe und ihr Gepäck verstaut hatte , die Betten gemacht und sich einen Tee gekocht hatte, nahm sie sich die Zeit für einen Rundgang durch den Garten. Am Zaun hatte der Giersch um sich gegriffen und den Raum erobert, den ihm ihr Mann sonst verweigert hatte. Der Garten war sein Reich gewesen.
Jetzt sah sie
die Minze wuchern und den Lavendel, niemand da der sie in die Schranken wies. Die Gänseblümchen und
der Löwenzahn auf der Wiese freuten sich ihres üppigen Daseins. Sie setzte sich auf
das Bänkchen unter die Linde und betrachtete das hemmungslose Grün. Mit jeden Atemzug
atmete sie tiefer. Bis nach einigen Minuten ein tiefer geräuschvoller Seufzer
an die Oberfläche brach und in einem Schluchzen endete. So plötzlich wie der
Ausbruch kam, so abrupt endete er auch. Ihre Brust fühlte
sich leicht und befreit an. Sie saß da und schaute
ins Grün.